Zwischenfunk ist die neue Kolumne des vereinsinternen SVS-Radios.
Derbystimmung liegt in der Luft
Punkte holte man gegen Schalding noch nie im Vorbeigehen
In einer Liga wie der Regionalliga Bayern gibt es naturgemäß viele Nachbarschaftsduelle und Derbys. Bei Wikipedia steht, ein Derby sei „eine Austragung im Mannschaftssport, bei der zwei meist rivalisierende Sportvereine einer Region aufeinandertreffen.“ Wenn am Freitag also im Passauer Westen das Duell Oberbayern (SV Wacker Burghausen) gegen Niederbayern (SV Schalding-Heining) angepfiffen wird, treffen zwei Mannschaften aus zwei Regionen aufeinander, die aber zu Rivalen geworden sind und deren Fans auf diese Partie hinfiebern.
Spitzen werden gern rund um so ein Derby ausgeteilt. Spitze sind aber vor allem meistens die hitzigen Spiele in der Regionalliga, oder im Totopokal. In den letzten 7 Spielen gab es immer einen Sieger nach 90 Minuten. In der letzten Saison konnte der SV Wacker sogar zweimal als Sieger vom Platz gehen (4:1 und 2:0), aber weil man gerne miteinander Rechnungen offen hat, gewann der SV Schalding im Pokal sensationell auswärts mit 3:2. Ein Derby kann nur zu einem Derby werden, wenn neben den verbalen Spitzen auch die Leistung auf dem Platz stimmt und die Fans mitfiebern können. Der SV Schalding hat sich seit dem Überraschungserfolg im Totopokal 2013/14, als man den damaligen Drittligisten Burghausen durch einen Pillmeier-Treffer aus dem Wettbewerb warf, immer mehr zu einem achtbaren Gegner entwickelt. Die Punkte holte man gegen den SVS noch nie im Vorbeigehen, aber durch die spielerische Entwicklung in dieser Saison belegt man aktuell sogar Platz 6 in der Tabelle. Mit sechs Punkten aus vier Spielen hat der SVS derzeit zwei Punkte mehr als Burghausen, die nach der Auftaktpleite in Memmingen (0:3), zuhause gegen Fürth (1:0) und Augsburg (2:2) die ersten Punkte sammeln konnten. Die Ausgangslagen könnten aber natürlich kaum unterschiedlicher sein.
Wolf erwartet „Heimspielatmosphäre“
In Burghausen startet man den dritten Anlauf wieder zurück in die 3.Liga zu gelangen. Wie im vergangenen Jahr Jahn Regensburg, startet aber eine Mannschaft bereits mit Vollgas durch. Unterhaching hat als Tabellenführer bisher jedes Spiel gewonnen und schon 8 Punkte Vorsprung auf den größten Aufstiegskonkurrenten SV Wacker. Da kann Trainer Uwe Wolf nicht zufrieden sein und erwartet natürlich einen Sieg am Reuthinger Weg: „Ich sehe uns in diesem Spiel als der Favorit und diese Rolle müssen wir annehmen.“ Zwei Schlüssel hat er bereits ausgerufen, ohne sich dabei eine Spitze verkneifen zu können. Wolf erwartet „eine Heimspielatmosphäre“, denn die Burghauser „Anhänger – das ist nicht despektierlich gemeint – haben eine viel längere Fankultur“. Weil man das Spiel aber auf dem Feld gewinnen muss, bringt er noch eine aufgeblühte Stärke der Passauer ins Gedächtnis: „Bei den Standards müssen wir immer hoch konzentriert sein.“
Maxi Huber und Co. nach Rekordsieg zurück am Reuthinger Weg
Drei Tore sind in dieser Saison schon für den SVS nach Ecken gefallen. Alle drei am vergangenen Spieltag in Seligenporten und alle drei durch Maximilian Huber. „Grundsätzlich trainieren wir schon Standards, aber so gut hat das noch nicht einmal im Training funktioniert“, gibt er im Interview mit SVS-Radio zu. Bei den Eckbällen ist der 1,82m Abwehrhühne immer vorne mit dabei, aber bisher ist ihm in 86 Regionalligaspielen für den SV Schalding erst ein Treffer gelungen – und der fiel aus dem Spiel heraus (März 2015, 2:0 gegen Memmingen, Endstand 3:0). Drei Tore in einem Spiel durch einen Abwehrspieler sind wahrscheinlich genauso ein Rekord („Natürlich ein Traum“), wie der höchste Sieg der Schaldinger in ihrer Regionalligageschichte. Mit 6:1 durfte man sich wieder in den Bus von Seligenporten nach Hause setzen, was Markus Clemens „freilich schön“ findet. Doch darauf ausruhen kann man sich keinesfalls.
Der Burghauser Sturmtank Juvhel Tsoumou ist mit seinen zwei Toren gegen die 12:0-Augsburger in der Saison angekommen. Schon im Februar dieses Jahres traf er in Schalding zweimal. Beide Treffer am Dienstag gegen Augsburg erzielte er in Unterzahl, nachdem sich Kapitän Christoph Burkhard eine Viertelstunde vor Schluss Gelb-Rot abholte. „Wacker ist noch nicht so gut in Schwung, außerdem fehlt ihnen ihr wohl wichtigster Spieler gelbrot gesperrt“, weiß Maxi Huber. Für ihn und seine Schaldinger „gilt es das auszunutzen und wieder an die Leistungen der letzten Spiele anzuknüpfen.“
Die Mannschaft ist „richtig heiß“
Den Fans des SVS würde es sicher schmecken, dem Rivalen aus Burghausen den Saisonstart zu versalzen. Die Mannschaft ist „richtig heiß“, wie Maximilian Huber im SVS-Radio-Interview (Hier gibts das vollständige Interview) versichert. „Wir wollen diesen Derbysieg unbedingt, das spürt man im ganzen Team.“