Zwischenfunk ist die neue Kolumne des vereinsinternen SVS-Radios.
Heimstärke muss zurückkehren
Nach dem wunderbaren 3:0 zuhause gegen Rosenheim und der aufkeimenden Euphorie in den Schaldinger Fankreisen, folgte der Dämpfer gegen Garching sehr abrupt. Markus Clemens gab ein wenig desillusioniert zu notieren, Garching wisse wohl selbst kaum, wie sie nach gut 20 Minuten mit 2:0 führten. Spielerisch war es wohl einfach zu wenig was der SV Schalding an Lösungen anbot, um den Spielstand noch zu drehen. Am Ende fehlte aber auch das nötige Glück, wenn der sonst sichere Elfmeterschütze Josef Eibl einen Tag nach seinem 30.Geburtstag nicht den 3:2 Anschlusstreffer vom Punkt macht.
Erst ein Sieg zuhause
Zum ersten Mal stand das neue Mittelfeld-Duo Eibl und Zillner von Beginn an auf dem Platz. Ein Bild, welches die Fans am Reuthinger Weg am Samstag gegen Memmingen auch gerne sehen möchten. Aber natürlich mit anderem Ausgang. Schon lange ist der Reuthinger Weg nicht mehr, die bei allen Gegnern gefürchtete Auswärtsfahrt. Der Sieg gegen Rosenheim war der Erste in dieser Saison im 6. Versuch. Letzte Saison musste man in Schalding nur bis zum 4. Spieltag und einem 5:3 gegen Rain warten. Danach folgte aber eine Durstrecke, die erst am 25.Spieltag, also im März und damit nach siebeneinhalb Monaten endete. Gegner damals übrigens: Der FC Memmingen.
Das damalige 1:0 wäre auch in dieser Saison fast ein logisches. 1,17 Tore schießt der SV Schalding-Heining in der aktuellen Saison zuhause. Das ist exakt der Schnitt den man auch in der letzten Saison hatte (20 Tore in 17 Heimspielen). Da wurde man am Ende allerdings Letzter in der Heimtabelle. Ein Widerspruch zum Mythos der heimstarken Passauer und der Festung Reuthinger Weg. Immer öfter sprechen die Gegner im Vorfeld von einer „unangenehmen Reise“, oder zuhause wäre „Schalding immer gefährlich“. Höflich formuliert, aber eigentlich zeigen die Offiziellen der bayerischen Regionalligisten damit nur, dass sie wissen: Die Statistik lügt nicht.
Ergebnis und Leistung klaffen auseinander
Beobachter am Reuthinger Weg wissen aber auch, wie sehr oft Ergebnis und Leistung auseinander klaffen. Schalding belohnt sich zu selten für aufopferungsvollen Kampf und geschickte Spielideen. In allen 5 Heimspielen dieser Saison, in denen man nicht gewinnen konnte, lies man Punkte liegen. Gegen Schweinfurt (1:1), Illertissen (0:0), Burghausen (1:1) und Bayreuth (2:3) gab man je mindestens eine Führung aus der Hand, oder war näher am Siegtreffer. Gegen Unterhaching (0:1) spielte man gegen einen übermächtigen Gegner, der sich aber auch über ein Unentschieden nicht beschweren hätte dürfen. In der Summe zu viele vergebene Punkte. Wie wichtig Heimpunkte sind zeigt wieder der Blick auf die vergangene Saison. Wacker Burghausen führte am Ende die Auswärtstabelle mit 28 Punkten an. Die gleiche Punktzahl reichte in der Heimtabelle 2015/16 aber nur zu Platz 8. Heimpunkte sind entscheidend in der Regionalliga Bayern, besonders wenn die Liga generell so ausgeglichen ist wie dieses Jahr. Anton Autengruber und seine Mannen müssen gegen Memmingen beweisen, dass der Reuthinger Weg tatsächlich eine unangenehme Reise ist und sie zuhause besonders gefährlich sind. Und Josef Eibl kann sich bestimmt noch an das Siegesgefühl aus der letzten Saison gegen Memmingen erinnern.
Bei den Heimspielen des SV Schalding-Heining ist Michael Sonndorfer immer vor Ort. Der Stadionsprecher weiß wovon er spricht, wenn wir ihn über dei Heimstärke der Schaldinger befragen:
SVS-Radio: Der Reuthinger Weg galt lange als unbequemer Spielort. Was sind die Schaldinger Stärken zuhause?
Sonndorfer: Die Schaldinger stärke zu Hause ist definitiv der Zusammenhalt eines ganzen Dorfclubs! Manni Schwabl der Präsident der Spvgg Unterhaching meinte, dass es ihn fasziniert wie sehr dieser Verein zusammenhält und alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Als Underdog in dieser Liga wollen unsere Jungs natürlich zu Hause alles geben und es ist größtenteils nur durch Wille und Kampf möglich.
In dieser Saison gabs aber erst einen Sieg. Die Furcht vor der Schaldinger Heimstätte verliert sich bei den Gegnern ein wenig. Wieso ist die eigentliche Heismtärke verloren gegangen?
Die Tore, die wir die letzten Jahre in der Regionalliga Bayern geschossen haben, fehlen uns aktuell. Gegen alle Gegner die wir zu Gast hatten, hätten wir einige Tore machen müssen. Mit dieser Qualität in der Mannschaft haben wir einen tollen Spielaufbau. Jeder Gegner tut sich in Schalding schwer. Bayreuth wurde komplett hergeschenkt. Wir brauchen dringend den Biss zum Torerfolg.
Was muss der SV Schalding machen um besonders zuhause wieder Punkte zu holen?
Das wichtigste ist, dass man jedes Spiel als Endspiel sieht. Vorallem die Heimkulisse sollen die Jungs genießen und Spass am Fussball haben. 11 Freunde und Spass am Hobby soll das Rezept des Erfolges sein.