16. Spieltag – Dienstag: Schalding knöpft dem haushohen Favoriten tatsächlich einen Zähler ab
Der SV Schalding-Heining hat einen Punkt geholt – aber noch viel mehr für die Moral getan! Der SVS war am Dienstagabend in Würzburg schon fast mausetot, kam aber nach 0:2-Rückstand beim ungeschlagenen Tabellenführer tatsächlich zurück und holte noch einen Punkt. Damit haben die Grün-Weißen auch ihre Pleitenserie von zuletzt vier Niederlagen in Folge gestoppt.
Die Vorzeichen standen mehr als schlecht für die Schaldinger: Weite Auswärtsreise an einem normalen Arbeitstag, zu Gast beim ungeschlagenen Tabellenführer, personell mit einigen Sorgenfalten und dann auch noch 0:2 hinten – alles sprach für die Kickers! Dann aber wuchs der SVS über sich hinaus…
Im ersten Abschnitt machte es der SVS im Rahmen seiner Möglichkeiten recht gut. Freilich ging nach vorne wenig, gefühlt hatten eigentlich nur die Würzburger den Ball, doch hinten hielt die Null. Schalding verteidigte leidenschaftlich. Und so stand es nach 45 Minuten noch 0:0. Die Kickers fanden die Lücke noch nicht im vielbeinigen niederbayerischen Abwehrbollwerk.
Die leise Hoffnungen der Grün-Weißen hinsichtlich eines Punktgewinns wurden allerdings gleich nach der Pause torpediert. Nach einer Standardsituation stand Yannick Scholz richtig und schob zum alles in allem natürlich überaus verdienten 1:0 für die Kickers ein (48.). Rund eine Stunde war absolviert, da legten die Würzburger nach. Klasse Spielzug, Pascal Moll legte ab auf Benjika Caciel und der Turbodribbler machte das dann stark und schlenzte das Spielgerät zum 2:0 in die Maschen (62.). War`s das schon? Nein! Nur 120 Sekunden später verkürzte Schalding. Die Kickers verteidigten im Wissen um einen Zwei-Tore-Vorsprung gegen einen unterlegenen Gegner sehr luftig, Maxi Moser konnte sich bis zur Grundlinie durchtanken und in die Mitte legen. Da war Jonas Goß eingelaufen und musste nur noch den Fuß reinhalten – 2:1 (64.).
Hoppla, die Niederbayern waren noch da! Die Kickers bekamen einfach den Deckel nicht auf die Partie, 15 Minuten vor Schluss dann folgende Szene: Nach einer Freistoßflanke von Alex Kurz brachten die Hausherren das Leder nicht aus dem Gefahrenbereich, Sebastian Raml schaltete am schnellsten und drückte das Leder zum 2:2 ins Netz (75.). Unglaublich, aber wahr, Schalding plötzlich ganz nah dran am Punktgewinn. Die letzte Viertelstunde, eine reine Abwehrschlacht. Würzburg zog wie im Eishockey ein Dauer-Powerplay auf. Der Siegtreffer für den FWK wäre schon verdient gewesen keine Frage, aber der Ball wollte einfach kein drittes Mal mehr über die Linie.
„Was die Mannschaft heute abgerissen hat, das war aller Ehren wert. Das war heute ein absolut beherzter Auftritt, das war Schalding-like. Wir haben heute gesehen, unter welchen schlechten personellen Voraussetzungen wir in der Regionalliga punkten können. Das muss uns einfach Auftrieb geben für die kommenden Aufgaben“, sagte Schaldings Sportlicher Leiter Markus Clemens unmittelbar nach Abpfiff.
Quelle: https://www.fupa.net/news/svs-waechst-beim-titelfavoriten-ueber-sich-hinaus-aus-02-mach-22-2982948
Autor: Matthias Willmerdinger