Der ehemalige Klassefußballer hat nach nicht einmal einem halben Jahr das Handtuch geworfen
Mitte März diesen Jahres sorgte das Trainer-Comeback von Andreas Eiler für großes Aufsehen: Der 50-Jährige – der als aktiver Spieler unter anderem für den 1. FC Passau und den SSV Jahn Regensburg in der Bayernliga, die zu dieser Zeit noch die vierthöchste Spielklasse war, auf Torejagd ging – kehrte nach einer langen Fußball-Pause zurück auf die Trainerbühne. Der einstige SVS-Spielertrainer, mit dem die Grün-Weißen 2007 haarscharf den Aufstieg in die Bayernliga verpassten, übernahm vor einem knappen halben Jahr den Übungsleiter-Posten beim Bezirksliga-Team, das bis dahin von Christopher Pauli angeleitet wurde. Nun ist aber bereits wieder Schluss, denn Eiler warf bereits in der Vorwoche das Handtuch.
„Ich hatte das Gefühl, nichts mehr verändern zu können. Deshalb habe ich für mich die Entscheidung getroffen, mein Amt niederzulegen“, sagt Andreas Eiler und spielt damit auf die Probleme der letzten Wochen an. Das B-Team des SVS hatte mit vielen Ausfällen zu kämpfen und war deshalb permanent auf Unterstützung der ersten Mannschaft, U19 und dem A-Klassenteam angewiesen. „Als ich im Frühjahr angefangen habe, hat es in der Kaderplanungen alles andere als gut ausgesehen. Wir haben dann aber doch noch eine Mannschaft mit 16, 17 Spielern zusammengebracht, mit der ich als Trainer absolut zufrieden war. Leider hatten wir in den letzten Wochen großes Verletzungspech und dazu gesellten sich auch noch andere Dinge wie urlaubsbedingte Abwesenheiten. Die Personalsituation war teilweise richtig absurd. Deshalb war es sehr schwierig, im Training an Details zu arbeiten. Eine zweite Mannschaft zu trainieren, ist nicht einfach, da man oft erst am Spieltag weiß, wie letztlich die Aufstellung aussehen wird“, berichtet Eiler, der auch mit den Spielverläufen der Saisonanfangsphase haderte: „Aus den ersten vier Spielen hätten wir deutlich mehr Punkte holen müssen, denn wir waren in jeder Partie die bessere Mannschaft. Gegen Waldkirchen hatten wir beispielsweise gefühlt zehn Großchancen und mussten uns mit einem 0:0-Unentschieden zufrieden geben. Die offensive Durchschlagskraft war eine Baustelle, die wir schon länger hatten und die ich als Trainer nicht hinbekommen habe.“
Andi Eiler geht aber keineswegs im Groll: „Die Arbeit mit den jungen Talenten hat mir sehr viel Spaß gemacht. Auch die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen und den anderen Mannschaften war einwandfrei. Auch die jungen Spieler aus dem Regionalliga-Kader haben immer gerne bei uns gespielt und sich voll reingehängt. Dafür zolle ich ihnen großen Respekt. Der SV Schalding-Heining ist ein toller Verein, von dem ich ein echter Fan bin.“ Der ehemalige Vollblutstürmer möchte ein weiteres Engagement im Trainer-Geschäft nicht ausschließen: „Ich werde jetzt erst mal eine Pause einlegen. Aber ich habe durchaus wieder Blut geleckt und vielleicht ergibt sich ja irgendwann nochmal etwas.“
Beim SV Schalding-Heining bedauert man den Eiler-Entschluss. „Wir sind Andi sehr dankbar, dass er uns im Frühjahr in einer sehr schwierigen Situation geholfen hat. Er hat nun für sich diese Entscheidung getroffen, die wir zu akzeptieren haben. Andi und der SVS sind seit über 20 Jahren freundschaftlich verbunden, das wird auch zukünftig so sein. Wir bedanken uns für sein Engagement und wünschen ihm alles Gute“, sagt Manager Markus Clemens, der davon ausgeht, dass es auf eine interne Nachfolgelösung rauslaufen wird. Aktuell ist aber noch nichts spruchreif. Beim 5:1-Heimerfolg gegen den TSV Grafenau coachte Stefan Köck die glänzend aufgestellte Nachwuchstruppe der Grün-Weißen.
Quelle: https://www.fupa.net/news/schalding-ii-eiler-nicht-mehr-trainer-2971768
Autor: Thomas Seidl