Zwischenfunk ist die neue Kolumne des vereinsinternen SVS-Radios.
Den letzten Dreier gabs für Pille und den SVS gegen Illertissen – auch den Nächsten?
kAPIR I ned – oder doch? – Aus Fluch wird Serie
Endlich. In der 70.Minute war es gegen die zweite Mannschaft des 1.FC Nürnberg soweit. Es wirkte fast schon wie ein kurioser Fluch der Regionalliga Bayern, dass die Torschützen gegen den SV Schalding-Heining e.V., nur am Anfangsbuchstaben des Namens Unterschiede aufzeigten. Adam Jabiri am ersten Spieltag für Schweinfurt (nachträglich wurde es als Eigentor von Eibl gewertet) und Abdelhamid Sabiri bei der ersten Auswärtsfahrt.
Kapir I ned, werden sich da einige Fans gedacht haben. Aber in der 70.Minute schob zum Glück und zur Erleichterung aller Voodoo-Verschwörer der Club-Stürmer Dominic Baumann ein. Aufatmen in den Fanreihen. Oder doch nicht? Der “abiri”-Fluch wäre für den Rest der Saison vielleicht gar nicht so schlecht gewesen. Immerhin gibt es in den Offensivreihen der anderen 15 Regionalligisten keinen weiteren Spieler mit “abiri” im Namen. Damit hätte man also leben können.
Goalgetter und Lebensversicherung
Trotzdem können wir tatsächlich etwas mitnehmen: Wenn ein “abiri” trifft, dann kann der SVS nicht gewinnen. Er spielt sogar immer Unentschieden. Und Michael Pillmeier trifft. Aber das tut er ja sowieso oft und gerne. Ganze 38 Tore in 95 Regionalligaspielen erzielte er bereits, also eine Torquote von 0,4. Da kann man ihn durchaus als Goalgetter und Lebensversicherung bezeichnen. In dieser Saison liegt seine Torquote sogar bei 1,0, denn immerhin fand “Pille” auch in den ersten beiden Saisonspielen das gegnerische Tor. Das mag zum einen an seinem Instinkt liegen, immer das Tor am richtigen Ort zu erfühlen. Aber auch an seinem starken Stellungsspiel und dem unvergleichlichen Willen, der ihn so kaltschnäuzig vor dem gegnerischen Torwart sein lässt. All das hat man ganz besonders in einer Szene in der 89.Minute am vergangenen Wochenende vereint, beim 2:2 Ausgleichstreffer gegen Nürnberg, gesehen. Den Ball in den letzten Sekunden eines Spiels mit den Oberschenkeln in den Strafraum mitzunehmen und links am Torwart vorbei in die Maschen zu knallen, zeigte einmal mehr seine Qualitäten. (Hier klicken und das Tor noch einmal auf Youtube ansehen)
Alles spricht für Pillmeier
Gerade im Kampf um den Klassenerhalt ist und war Michael Pillmeier in den vier Jahren der Regionalligazugehörigkeit ein Anker in der Dreiflüssestadt. Die Toranzahl verringerte sich zwar mit jeder Spielzeit (13/14:13Tore, 14/15: 12Tore, 15/16: 11Tore), aber für die Mannschaft ist er immer wichtiger geworden. Man kann auch mit Zahlen belegen, wenn man behauptet, dass Michael Pillmeier zwar die zentrale und entscheidende Person im Offensivspiel ist, aber er es nicht mehr alleine schaffen muss. “Pille”, wie er in Schalding genannt wird, muss nicht mehr jedes Tor schießen, sondern hat es geschafft ein mannschaftsdienliches Stürmerspiel zu etablieren, in dem er auch über Außen, oder in der Doppelspitze als Vorbereiter glänzt. Ganze acht entscheidende Pässe gab er in der vergangenen Saison an seine Mitspieler (Brückl: 8Tore, Eibl, Gallmeier, Wirth: je 4). Damit hatte er mehr Vorlagen in einer Saison, als in seinen ersten beiden Jahren in der 4.Liga zusammen (13/14: 1 Vorlage, 14/15: 6 Vorlagen). Dazu war er in der Saison 15/16 der beste Vorlagengeber unter den Stürmern, nur
Nach vorne soll es gehen. Trainer Anton Autengruber zeigt es an. (Quelle: fupa.net)
Mittelfeldspieler Daniele Toch von Viktoria Aschaffenburg war mit 10 Vorlagen besser, und mit 19 Torbeteiligungen (11 Tore, 8 Assists) an fast der Hälfte (47,5%) der Schaldinger Tore (40 insgesamt) beteiligt. Kein anderer Spieler der Regionalliga ist so unverzichtbar. Einzig Stefan Maderer von Greuther Fürth war an mehr als 40% (41,5% – 22 Scorerpunkte (18 Tore, 4 Vorlagen) bei 53 Tore insgesamt) der Tore seiner Mannschaft beteiligt. Das spricht einerseits natürlich gegen die Offensive des SV Schalding-Heining, nur der FC Amberg traf seltener (36 Tore), aber vor allem für Michael Pillmeier.
Am Freitag steht ein besonderes Spiel an, bei dem er seine Fähigkeiten wieder voll abrufen muss. Nach zwei Unentschieden zum Auftakt, trifft man jetzt zuhause auf den FV Illertissen, mit dem man noch nie die Punkte teilen musste. Tore gibt es aber immer sicher. In den sechs Partien gegeneinander erzielten beide Mannschaften zusammen 4,5 Tore pro Spiel und nur einmal (Saison 15/16, 17.Sp, Schalding – FVI 0:1) fielen weniger als 4 Tore. Trainer Autengruber muss seine Mannschaft also gut einstellen, wenn er auch im siebten Spiel an der Seitenlinie beim SVS ungeschlagen bleiben möchte.
Gute Erinnerungen – aber Illertissen bereits unter Druck
Der FVI ist nach einem personellem Umbruch mit je neun Zu- und Abgängen, mit null Punkten aus den ersten beiden Spielen, einen Platz hinter dem SVS und bereits ein wenig unter Druck. Seit dem ersten Aufeinandertreffen beider Teams in der Saison 13/14 (5:2 Heimsieg für Illertissen), konnte immer die Auswärtsmannschaft die drei Punkte auf die vierstündige Busfahrt mit nach Hause nehmen. Zuletzt gelang das den Schaldingern am 21.Mai dieses Jahres. Das war der 34. und alles entscheidende Spieltag der letzten Saison. Das vierte Spiel unter Anton Autengruber war an Dramatik kaum zu überbieten. Christian Brückl und Markus Gallmeier drehten zusammen mit je zwei Vorlagen und zwei Toren die Partie, in der Illertissen durch einen Foulelfmeter in Führung gegangen war. 4:1 auswärts gegen den Tabellenfünften zum Saisonabschluss. Die Freude war riesig, im Stadion, auf der Rückfahrt und wahrscheinlich wurde auch Tage danach noch gefeiert. Diese
(Spiel-)Freude müssen sich die Spieler spätestens wieder in Erinnerung rufen, wenn am Freitag um 18:30Uhr angepfiffen wird. Christian Brückl ist nach seiner Verletzung an der Patellasehne wieder im Training, aber immerhin einer der beiden Helden vom letzten Duell, Markus “Galle” Gallmeier, ist mit dabei. Für den anderen könnte ja Michael Pillmeier einspringen.
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