Nach dem Heimspielsieg gegen den Tabellenführer aus Vornbach mussten wir an diesem Samstag das nächste Derby absolvieren. Der Stadtrivale FC Passau war Gastgeber auf dem ehemaligen Bundeswehrsportplatz in Kohlbruck. Beste äußere Bedingungen waren gegeben und wir wollten da anknüpfen, wo wir eine Woche zuvor aufgehört hatten.
In den ersten Minuten tasteten sich beide Mannschaften ab. Vorsichtiger und gemächlicher Spielaufbau war die Devise und so passierte nicht wirklich viel vor den Toren. Die Heimelf war darauf bedacht sich schadlos zu halten und igelte sich in ihrer eigenen Hälfte regelrecht ein. Geschickt verstanden sie es, die Räume zuzustellen und wir waren viel zu langsam und behäbig in unseren Offensivbemühungen um die Passauer Defensive zu überrumpeln. Zu allem Überfluss gestatteten wir uns im Abwehrbereich durch Unkonzentriertheiten immer wieder unnötige Fehler, die den Hausherren Entlastung brachten. Genau eine dieser Unkonzentrietheiten war die Vorlage für die Führung der Heimelf. Ein eigentlich ungefährlicher und viel zu weit gespielter Ball auf die Außenbahn wurde zur Steilvorlage für den Gegner. Der zentrale Stürmer machte keine Anstalten an die Kugel zu kommen und wir schalteten im Kollektiv ab, nicht aber der Passauer Außenstürmer, der seine Chance sah, dem Ball hinterging und durch unsere Schlafmützigkeit an den Ball kam. Er legte gekonnt auf seinen Kameraden in der Mitte quer und dieser hatte leichtes Spiel einzunetzen. Zum Glück konnten wir nur wenige Minuten später den Ausgleich erzielen. Ein schöner Ball aus dem Zentrum auf die linke Seite zu Christian Hugger, der halblinks aufs Tor zusteuerte und mit einem Heber den herauslaufenden Schlussmann überwinden konnte. Dies waren allerdings die einzigen beiden Höhepunkte in einem bis dahin ansonsten schwachen BOL-Spiel.
Nach dem Seitenwechsel bekamen die Zuschauer dasselbe „Trauerspiel“ zu sehen wie die Hälfte zuvor. Anstatt mit schnellerer Spielverlagerung und schärferem bzw. präziserem Passspiel den Gegner zu Fehlern zu zwingen, verzettelten wir uns immer wieder in Einzelaktionen. Die Folge waren unnötige Zweikämpfe und Ballverluste am laufenden Band, die auf beiden Seiten keine Tormöglichkeiten zuließen. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel sehr zerfahren und nicht wirklich schön anzuschauen und es sollte bis zum Schlusspfiff auch nicht viel besser werden. Am Ende stand im Passauer Stadtderby ein absolut leistungsgerechtes Unentschieden auf dem Papier, da wir es nicht verstanden dem Gegner unser Spiel aufzuzwingen.
Fazit: Eine indiskutable Leistung unserer Jungs. Fast kein einziger Spieler konnte sein Leistungspotential abrufen und zudem präsentierten wir uns nicht als Team. Wenn wir es in Zukunft nicht schaffen, persönliche Ambitionen in den Hintergrund zu stellen, wird es schwer werden an der Spitzengruppe dranzubleiben.