Nach dem gelungenen Saisonauftakt in Ergolding wollte man selbstverständlich zu Hause dort weitermachen wo man zuletzt aufgehört hatte. Dass die Gäste aus Kelheim keine Laufkundschaft sein würden war uns allen klar, doch dass wir uns so schwer tun sollten, konnte zu diesem Zeitpunkt keiner ahnen.
Vom Anpfiff weg war unser Bestreben aggressiv auf den Ballführenden Druck auszuüben um den Gegner so zu Fehlern zu zwingen. Allerdings sollte uns dies nicht so gelingen wie wir uns das vorgestellt hatten. Die Gäste verstanden es sich immer wieder aus diesen Situationen zu befreien und mit schnellen Zügen gefährlich vor unser Tor zu kommen. Genauso eine Aktion, die man fast als Befreiungsschlag bezeichnen konnte, wurde zur Steilvorlage für den Gästestürmer. Dieser ließ sich nicht lange bitten und es stand zur Überraschung aller 0:1 für Kelheim. Ab diesem Zeitpunkt waren wir wie geöhmt und fanden in keinster Weise nur annähernd in unser Spiel. Kein einziger Akteur konnte bis dahin sein Leistungspotenzial abrufen. Zu behäbig im Spielaufbau zu durchsichtig in unseren Aktionen und zu nachlässig im Zweikampfverhalten. Kurz um, wir ließen alles vermissen was man zum Fußballspielen brauch. So ging es mit diesem Ergebnis in die Halbzeitpause.
In der Pause schworen wir uns noch einmal auf die zweite Hälfte ein und jeder Einzelne sollte sich nun auf seine Stärken besinnen und diese im Spiel auch umsetzen. Wir waren nun wesentlich besser im Spiel und die Kelheimer waren nun überwiegend mit Defensivarbeit beschäftigt. Leider konnten wir keinen unserer Angriffe erfolgreich abschließen. Der letzte Pass bzw. der finale Abschluss wurde immer wieder vom Gegner verhindert und in einigen Aktionen waren wir viel zu umständlich um was Zählbares mitzunehmen bzw. rauszuholen. Zu allem Überfluss handelte sich Manu Schrank nach einem Laufduell mit einem Widersacher die rote Karte ein und musste wegen einer Notbremse vorzeitig zum Duschen. Doch wir setzten trotzdem alles auf eine Karte und lockerten dazu unseren Defensivverbund wohlwissend, dass wir uns jederzeit einen weiteren Konter der Gäste zum wohl vorentscheidenden 0:2 hätten einfangen können. Kurz vor Spielende handelte sich auch noch Kapitän Michi Bloch eine Zeitstrafe ein, so dass wir mit zwei Mann Unterzahl in die letzten Spielminuten gehen mussten. Der Unparteiische zeigte drei Minuten Nachspielzeit an und es schien als wäre das Gästetor wie vernagelt. Wir rannten fast schon verzweifelt an, konnten aber den Ausgleichstreffer nicht erzielen. Als sich schon fast jeder mit der drohenden Niederlage abzufinden schien, kam doch noch unser „ Lucky Punch“. Nach einem hohen Ball in den Sechzehner der Gäste fiel die Kugel im Getümmel Phil Eholzer vor die Flinte, dieser fackelte nicht lange und erzielte den viel umjubelten und nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich für den SVS. Nur wenige Momente später beendete der Schiedsrichter diese Partie und wir kamen nochmal mit einem blauen Auge davon.
Fazit: Eine erste Halbzeit, die keiner weiteren Worte bedarf. Eine zweite Hälfte, die Mut macht – wenn auch nicht alles so lief wie gewollt. Einen großen Respekt an die Moral des Teams, das sich trotz Unterzahl nicht vom Kurs abbringen ließ und sich diesen Punkt mit dem „Glück des Tüchtigen“ redlich erkämpft hat. Allerdings müssen wir solche „Leistungsschwankungen“ schnellstens ad acta legen, wollen wir im Kampf um die Spitzenplätze dabeibleiben.