Zwischenfunk ist die neue Kolumne des vereinsinternen SVS-Radios.
Jetzt auch noch die Bayern…
Aussichtslose Situationen kennt Anton Autengruber in Schalding bereits. Am Ende der vergangenen Saison gelang es dem Trainer in überragender Art und Weise mit dem niederbayerischen Viertligisten den direkten Klassenerhalt zu erreichen. Nach der Niederlage gegen den späteren Aufsteiger aus Regensburg am 30.Spieltag stand der Verein zum zweiten Mal (auch: 22.Spieltag) auf einem direkten Abstiegsplatz. Allerdings sind vier Spiele vor Schluss ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt. Daraufhin folgten mit dem neuen Trainer Autengruber vier Siege zum Abschluss der Runde und der direkte Klassenerhalt.
Aussichtslos wirkt auch ein bisschen die Situation wenn Fans und Verantwortliche derzeit auf die Tabelle blicken. Der gleiche Tabellenplatz wie damals, Platz 17. Seit der Heimpleite gegen den FC Memmingen hat man nun den Platz inne, der die Falltür in die untere Spielklasse öffnet. Drei Jahre umgeht man diesen Mechanismus mittlerweile und ist damit eine der größten Erfolgsgeschichten der Regionalliga Bayern. Derzeit stottert aber der Motor der Abstiegsvermeider. Und jetzt kommen auch noch die Bayern. Die Nachwuchsmannschaft des FC Bayern München steht derzeit auf Platz 2 der Tabelle und spielt effektiven Fußball um die kleine Hoffnung Unterhaching noch abzufangen am Leben zu erhalten.
München effektiv, aber ohne Spektakel
Die Münchner sind, wie in den letzten Jahren, später in die Saison gestartet, um Nachwuchsspielern die USA-Reise mit den Profis zu gewährleisten. Dadurch trug man von Anfang an den Rucksack mit sich rum, das Feld von hinten aufrollen zu müssen. Mittlerweile steht man wieder auf den Eliterängen der Regionalliga, musste aber den Abstand zu Tabellenführer aus Unterhaching auf 14 Punkte anschwillen lassen. Die Aufholjagd verlief also allenfalls “gut”, ist aber weit weg von einem Optimum. Ein Feuerwerk brennt der FC Bayern in dieser Saison bisher auch nicht ab. 19 Tore in 14 Spielen (1,36 Tore pro Spiel), da hat sogar der SV Schalding-Heining eins mehr geschossen (1,43 T.p.S), reichten trotzdem zu 1,7 Punkte pro Spiel. Schalding hat derzeit einen Schnitt von 0,79 Punkten pro Spiel. Dementsprechend einfach zu erkennen, dass es nie gut ist weniger Tore pro Spiel zu erzielen, als Punkte zu holen, es jedoch dennoch funktioniert damit höchste Tabellenluft zu schnuppern. Wo liegt also der Unterschied? In der Defensive. Die jungen Bayern konnten bereits vier Spiele mit einem Ein-Tor-Unterschied gewinnen (jedes mit 2:1). Dazu kassierten sie insgesamt in dieser Saison erst 13 Gegentore (0,93 pro Spiel), nur Haching ist besser (8 Gegentore), und spielten dreimal zu null. Werner Resch im Schaldinger Tor dagegen musste bereits 24 mal hinter sich greifen und damit mehr als einanhalb mal pro Spiel.
In den Münchner Reihen befinden sich auch wie immer einige Spieler auf die man aufpassen sollte. Der defensive Anker ist der 30-jährige Nicolas Feldhahn, der durch die Vereinspolitik junge Spieler mit Erfahrenen zu unterstützen 2015 nach München kam. Der Abwehrchef konnte sich auch schon einmal in die Torschützenliste eintragen. Im Sturm sind es auch die Erfahrenen, die herausstechen. Kapitän und Torjäger-vom-Dienst Karl-Heinz Lappe (29) gehört genauso wie Ex-Bundesligaspieler Thorsten Oehrl (30) nicht mehr in die Kategorie Jungspund. An deren Seite sollte man besonders auf Milos Pantovic achten. Der 20-Jährige ist auf dem Weg zu den Profis, was man an seinen 4 Toren und 3 Vorlagen auch sehen kann, die ihn mannschaftsintern in beiden Kategorien als Spitzenreiter ausgeben. Nahe an den Profis dran ist vor allem noch Fabian Benko. Mit seinen 18 Jahren wird er als eines der größten Talente der letzten Jahre aus der Münchner Talentschmiede gehalten.
Hoffnung statt Kapitulation
Man muss aber bei Weitem nicht vor der Mannschaft der Bayern kapitulieren. Diese Saison konnte der FC Bayern München noch kein Spiel zu null gewinnen, in dem ein eigener Treffer fällt. Das Ergebnis daraus sind dann ganze sechs Unentschieden. Dazu zeigt die Form nach unten. Seit zwei Spielen ist man ohne eigenes Tor und konnte dadurch auch nur einen Punkt einfahren. Gegen den Tabellenletzten Bayern Hof holte man sich die zweite 1:0-Niederlage der Saison.
In Schalding muss man dafür sorgen, dass Bayern nicht in Passau aufhört den Negativtrend zu stoppen. Dazu wäre der Umschwung in Schalding nach drei Niederlagen in Folge auch dringend benötigt. Den Umschwung am Ende der letzten Saison schaffte man übrigens durch Spiele gegen Schweinfurt und Augsburg II. Nach dem 7. Versuch gegen Bayern einen Punkt zu holen, folgen dann auch Spiele gegen Augsburg II, Bayern Hof und Schweinfurt. Vielleicht schafft es Anton Autengruber ja wieder in dieser (noch lange nicht) aussichtslosen Situation.
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