Zwischenfunk ist die neue Kolumne des vereinsinternen SVS-Radios.
Endlich den Schalter vergessen
Als hätte jemand mit dem SV Schalding-Heining Orakel spielen wollen. Alles war eigentlich bereitet für einen wunderbaren Fußballtag. Jung wie Alt waren ins Stadion gekommen. Offizielle aller Vereine der Liga. Sie alle wollten guten Fußball sehen und das spezielle Schaldinger Flair spüren. Bis graue Wolken aufzogen.
Dieser Eröffnungstag der aktuellen Regionalligasaison im Juli dieses Jahres, könnte mittlerweile zu einem Bild für die gesamte Spielzeit geworden sein. Der SV Schalding-Heining steckt im tiefen Tabellenkeller fest, obwohl man sich in der Saison 2016/17 vorgenommen hatte sich von seiner besten Seite zu zeigen. Man wollte gerade zuhause den Gegner mit niederbayerischer Höflichkeit empfangen und nach einigen Stunden Aufenthalt mit nichts als netten Erinnerungsfotos von der schönen Landschaft wieder heimschicken. Die Punkte sollten zuhause bleiben. Auswärts sollte wieder die Entschlossenheit gezeigt werden, die man am Ende der vergangenen Saison gespürt hatte. Verstärkt hatte man sich zur Sommerpause, damit der Trainer in seiner ersten Vorbereitung mit der Mannschaft beste Voraussetzungen hat. Die Vorzeichen waren also wunderbar und jeder rund um den Verein freut sich auf die Spiele des SVS. Bis graue Wolken aufzogen.
Früh in Führung
Wie am ersten Spieltag gegen Schweinfurt (14.Minute, Pillmeier) ging man sozusagen auch in der Saison früh in Führung. Vier Unentschieden, teilweise gegen namhafte Gegner, und einen fulminanten 6:1 Sieg gegen Seligenporten aus den ersten fünf Spielen zollten vielen Beobachtern gehörig Respekt ab. Von vielen Seiten wurde schon eine ruhige Saison vorhergesagt, sollte der SVS so weiterspielen und womöglich das eine oder andere Remis noch in einen Sieg verwandeln können.
Seit dem 6.Spieltag, also aus 12 Spielen, holten die Passauer nur noch einen Sieg, aber ganze acht Niederlagen. Weil man in vielen Partien eben aus einem Remis keine 3 Punkte mehr holen konnte, sondern am Ende sogar mit leeren Händen dastand. Oftmals selbst verschuldet, aber auch durch den Druck den die Gegner erhöhen, wenn sie ihre Chancen bei einem schwächelnden Gegner sehen. Womit wir wieder beim Hinspiel gegen Schweinfurt wären. Als die Schnüdel merkten, wie Schalding im Laufe der zweiten Hälfte die Kräfte verließen, erhöhten sie den Druck und machten das 1:1. Zuerst als Treffer von Adam Jabiri erkannt, wurde es später als Eigentor gewertet.
Defensive hat oberste Priorität
Nach der Hälfte der Saison bietet es sich an eine Bilanz zu ziehen. Das erfolgt an dieser Stelle in der kommenden Woche vor dem ersten Heimspiel der Rückrunde. Wenn aber das erste Rückspiel der Saison ansteht, weiß man auch ohne großes Bilanzieren, welche Hausaufgaben der SV Schalding in der vergangenen Woche hatte. Das 1:1 Unentschieden gegen den Tabellenletzten Bayern Hof war eindeutig zu wenig. Nach dem Rückstand aber zurückzukommen ist eine Qualität auf der man wieder aufbauen kann. Die Defensive ist von Pillmeier bis Resch wieder gefragt in Schweinfurt. Höchste Priorität muss der Blick auf den eigenen Sechzehner haben. Wenn die Mannschaft wieder gemeinsam Erfolgserlebnisse feiern kann, sind die Gedanken daran, wo denn dieser Schalter ist, den man umlegen soll, auf einmal ganz weit weg.
Beim Hinspiel im Juli trennte man sich friedlich 1:1. Viele verabschiedeten sich danach vom Reuthinger Weg in der Überzeugung, dieser SVS wird auch im Herbst 2017 Regionalliga spielen. Die Spieler haben im Rückspiel die Möglichkeit den ersten von 17 Schritten in diese Richtung zu setzen. Trotz aller dunklen Wolken.
Beim nächsten Heimspiel ist das SVS-Radio wieder live dabei. Im Gepäck, eine ausführliche Analyse der Hinrunde, die bereits unter der Woche im Zwischenfunk veröffentlicht wird.