Zwischenfunk ist die neue Kolumne des vereinsinternen SVS-Radios.
Haching kommt – nur keine Panik!
Zwei Dämpfer in einer Woche
Blütenweiß standen sie in Buchbach auf dem Platz. Aber auch in den Auswärtstrikots konnten die Schaldinger Jungs ihre makellose Serie nicht halten. Nach neun Ligaspielen unter Anton Autengruber musste der SV Schalding-Heining am vergangenen Freitag also die erste Niederlage hinnehmen. Mit 4:0 schickten Autengruber-Freund Anton Bobenstetter und seine Buchbacher die Mannschaft aus dem Passauer Westen wieder nach Hause. Das Ergebnis hätte allerdings noch höher ausfallen können, wenn der Schuss von Aleksandro Petrovic in der 32.Minute nicht auf der Linie geklärt worden wäre.
Sei´s drum. Auf die Niederlage im Pokal gegen Hallbergmoos folgte nun der zweite Dämpfer innerhalb einer Woche und damit auch der Wachmacher für alle, die schon in anderen Höhen traumwandelten. Platz 6 am Ende des 5.Spieltages, als eine von vier noch ungeschlagenen Mannschaften, sah auf den ersten Blick natürlich wunderbar aus. Mit dem Hintergrund der Leistungen aus den ersten Saisonwochen, als man dem bekannten und oft gelobten Konterfußball, weitere Facetten durch Ballbesitzspiel hinzufügen konnte, war Optimismus auch nicht ganz unbegründet. Allerdings sind die Tribünen am Reuthinger Weg auch für ihren niederbayerischen Realismus bekannt. Und so würden viele Fans dem SVS sicherlich kein schlechtes Zeugnis ausstellen für die ersten 30 Tage in der Regionalliga 2016/17.
Vier Wochen Regionalliga – erstes Fazit
Nach drei Unentschieden gegen Schweinfurt (H), Nürnberg II (A) und Illertissen (H) zum Start, folgte im Oktober der höchste Sieg der eigenen Regionalligageschichte. Auf das 6:1 in Seligenporten folgten ein erkämpftes Remis gegen Wacker Burghausen (H) und die Niederlage in Buchbach (A). Es bleibt eigentlich nur als Wermutstropfen des ersten Saisonmonats zurück, dass man vor allem bei den drei Remis in den Heimspielen Punkte liegen gelassen hat. Ansonsten erreicht man mit 7 Punkten aus 6 Spielen derzeit einen Schnitt von 1,17 Punkten pro Spiel. Rechnet man das auf 34 Spieltage hoch, würde der SV Schalding auf genau 40 Punkte kommen. Exakt die selbe Punktezahl, die man am Ende der vergangenen beiden Spielzeiten (seitdem beinhaltet die RL Bayern 18 Mannschaften) erzielt hatte. Mit 18 Teams in der Liga, stieg bisher keine Mannschaft mit 36 oder mehr Punkten ab. Wie Abteilungsleiter Markus Clemens und Trainer Autengruber stets im Einklang mit der Mannschaft betonen, ist der Klassenerhalt weiter das einzige Ziel. Ein Ziel für das man bereits drei Pluspunkte gegen Vereine aus den Top 5 der letzten Saison holen konnte. Die Kür klappt bisher. Gegen direkte Konkurrenten, in der Pflicht, sammelte man allerdings erst 4 von möglichen 9 Zählern.
Größtmögliche Hürde zu Gast
Mit der SpVgg Unterhaching kommt am Dienstagabend sicherlich kein direkter Konkurrent, sondern ein, wenn nicht aktuell sogar der klare Meisterfavorit nach Schalding. Fünf Spiele, fünf Siege, 15:4 Tore. Die Hachinger sprinten allen anderen davon, wie sonst nur Usain Bolt derzeit in Rio. Bis auf den FC Bayern II, die wegen der USA-Reise erst in die Saison starteten, hat Unterhaching die beste Defensive (4 Gg-Tore) und ist bisher als einzige Mannschaft ohne Verlustpunkt. Auch die Offensiven sind so früh in der Saison bereits treffsicher wie die olympischen Sportschützen. Nur Augsburg traf dank ihres Fabelergebnisses gegen Seligenporten häufiger (21 Tore). Vollkommen klar, dass man seit dem 2. Spieltag auf Platz 1 liegt. Und gegen Tabellenführer hatte der SV Schalding-Heining in den drei Jahren RL Bayern so seine Probleme.
Seit dem Aufstieg in die 4.Liga gab es für die beste Mannschaft Niederbayerns sechs Spiele gegen Tabellenerste (siehe Grafik). Erst im letzten Jahr konnte man sich zuhause gegen Regensburg ein torloses Remis und damit den ersten Punkt erkämpfen. Alle anderen Spiele verlor man, zum Teil auch sehr hoch (0:5 gg. FCBII). An das letzte Spiel gegen einen Tabellenführer werden sich einige sicher noch erinnern können. Am 30.Spieltag stand beim heutigen Drittligisten Jahn Regensburg ein Endspiel um den Klassenerhalt an. Mit dem 1:4 wurde erst das Team und dann auch Trainer Mario Tanzer nach Hause geschickt.
Remis-Könige aus Schalding
Sein Nachfolger Autengruber hat bis jetzt eine wunderbare Bilanz. Von seinen ersten 10 Spielen hat er nun bei der Hälfte den Platz als Sieger verlassen und nur einmal als Verlierer. Auch die 22 Tore bei nur 12 Gegentoren sind für den SVS absolut spitze. Am Dienstag sollte sich der Trainer aber nicht die Bilanz gegen Tabellenführer ansehen, sondern eher die gegen die SpVgg Unterhaching. In den bisher einzigen Spielen in der Saison 2015/16 trennte man sich zweimal mit 0:0. Die Remis-Könige der Liga aus Schalding (4 – keiner hat mehr!) können darauf sicherlich aufbauen, um mit Pluspunkten gegen den Aufstiegsaspiranten wieder in die Spur Richtung Klassenerhalt zu finden. Dann eben nicht in blütenweißen Trikots, sondern in hoffnungsvollem Grün.
Das Spiel wird ab 18:15Uhr wieder live auf SVS-Radio übertragen.