Regionalliga Bayern – 33. Spieltag: „Immer daran geglaubt. Aber im zweiten Durchgang kaum mehr Entlastung“: Niederbayern kassieren zwei späte Gegentreffer
Nix verloren. Nach dem 3:0-Heimcoup vom vergangenen Mittwoch gegen Memmingen, war klar: die Heimpartie gegen Topteam 1. FC Schweinfurt 05 wird ein „Bonusspiel“, dass der SVS nicht zwingend für sich entscheiden muss. So kam’s dann auch. Auch wenn sich der SV Schalding trotz 84-minütiger Unterzahl lange Zeit richtig wacker schlug, und dem großen Favoriten bis in die Schlussphase hinein Paroli bot. Bereits am kommenden Mittwoch geht’s dann aber wieder um alles für den SVS: im Heimkracher gegen Schlusslicht Sechzig Rosenheim.
„Wer hierher nach Schalding kommt, weiß, was los ist. Es ist nie einfach, hier zu gewinnen. Aber die frühe rote Karte hat uns natürlich in die Karten gespielt“, so Schweinfurt-Interimscoach Jan Gernlein. Seine Truppe tat sich aber auch in personeller Überzahl – Tobi Hofbauer sah nach einem verlorenen Laufduell per Notbremse glatt Rot (6.) – lange Zeit schwer. 84 Minuten personelle Unterzahl waren dann aber doch zu viel gegen das Topteam aus der Kugellagerstadt. „Das wurmt mich sehr, weil`s ganz was banales war, die Absicherung nach Standards. Die hat in dieser Szene nicht funktioniert“, monierte SVS-Coach Stefan Köck die Ursache des Platzverweises. Die rote Karte selbst war aus der Kategorie „klare Sache“. Hofbauer bringt Skenderovic per Armeinsatz mit Ansage knapp vor der Strafraumgrenze ins Stolpern.
In personeller Überzahl versprühten die Schweinfurter – für die, die Spielzeit tabellarisch bereits gelaufen ist – kaum Esprit und hätten auch gut und gerne in Rückstand geraten können. Fabi Schnabel (35.), Chris Seidl (39.) und Chris Brückl (41.) vergaben gute Gelegenheiten. „Da hätte das 1:0 fallen können“, pflichtete auch FC-Coach Gernlein bei. „Wir selber haben uns zunächst nur wenige, gute Torchancen erarbeiten können. Auch weil Schalding leidenschaftlich verteidigt hat. Nach dem Seitentausch hatten wir dann aber die eine oder andere Torchance mehr.“ Im zweiten Durchgang schwanden nämlich die Kräfte der Hausherren, nach langer langer Unterzahl.
Schweinfurt war nun deutlich spielüberlegen und schnürte die zehn Schaldinger hinten ein. Joker Florian Pieper, der den angeschlagenen FC-Goalgetter Adam Jabiri früh ersetzen musste, scheiterte aus kurzer Distanz an einer Riesenparade von U19-Keeper Elias Weiß, der erneut für Niklas Krinninger (Gehirnerschütterung) ran musste. Beim 0:1 konnte der Youngster dann aber einen scharfen Abschluss von Malik McLemore nicht festhalten, und den Abpraller staubte Pieper wuchtig zum Führungsteffer ab (70.). Damit war die Partie entschieden und Amar Suljic legte per super-platziertem Flachschuss aus spitzem Winkel das 0:2 nach (78.). „Wir haben immer daran geglaubt, dass es trotz der roten Karte noch möglich ist. Haben super-diszipliniert im 4-4-1 verteidigt. Aber im zweiten Durchgang hatten wir kaum noch Entlastung. Daher ist der Schweinfurter Sieg schon absolut verdient“, so Köck.
Nun geht der Blick bereits auf kommenden Mittwoch: gegen Schlusslicht TSV 1860 Rosenheim erwartet die Schaldinger wieder ein absolutes Endspiel um den Regionalliga-Verbleib. Nur ein Sieg gibt den Schaldingern noch realistische Chancen auf den Klassenerhalt. Los geht’s um 18:15 Uhr, vor dann sicherlich wieder stattlicher Kulisse.
Quelle: fupa.net – Autor: Sébastían Ziegert